„Rosa Stolperfallen“ – ein historischer Exkurs

Veranstaltung erinnert an das Schicksal von schwulen Männern

Viele ältere Lesben und Schwulen leben sehr zurückgezogen oder sogar verdeckt. Die Gründe dafür reichen bis in die Zeit des Nationalsozialismus zurück. Der Paragraph 175 StGB kriminalisierte „homosexuelle Handlungen“ und zog Razzien, Misshandlungen, Gefängnisstrafen und Einlieferungen ins Konzentrationslager nach sich. Erst 1994 wurde der sogenannte „Schwulenparagraph“ endgültig abgeschafft.

Im Rahmen des Kunstprojektes „Stolpersteine“ wurden drei Steine in Düsseldorf verlegt, die an das Leben und die Verfolgung von Joseph Völker, Josef Herkenrath und Bernhard Esch während der NS-Zeit erinnern.

Ein Mädchen betrachtet zwei Stolpersteine, die in den Boden eingelassen sind. (Foto: Karin Richert)

Um die Erfahrungen und Auswirkungen dieser Kriminalisierung und Diskriminierung zu veranschaulichen, findet am Donnertag, 3. April 2014, von 17 bis 18.30 Uhr, in Kooperation mit der Düsseldorfer Mahn- und Gedenkstätte im „zentrum plus“ der AWO Unterbilk, Siegstraße 2, die Veranstaltung „Rosa Stolperfallen“ statt.

Jugendliche des schwul-lesbischen Jugendzentrums „PULS“ stellen die Biographien der drei Männer vor, denen diese Stolpersteine gewidmet sind. Im Anschluss daran wird ein Zeitzeuge über die Strafverfolgung aufgrund des § 175 in der Nachkriegszeit in Düsseldorf berichten. Auch der Referent hatte unter den Repressalien zu leiden und musste ins Gefängnis.
Im Anschluss an den Vortrag ist eine Diskussion geplant.

Die AWO in Düsseldorf will auf diese Weise die Sichtbarkeit von älteren Lesben und Schwulen fördern und für die Bedürfnisse und Lebensweise der Generation 60+ sensibilisieren.

Die Veranstaltung richtet sich nicht nur an Schwule und Lesben, sondern an alle, die an dem Thema interessiert sind. Um Anmeldung wird gebeten unter Tel. 0211/600 25-152 (Uta Lode) oder Tel. 0211/600 25-251 (Inge Wehrmeister).





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