Früh übt sich, wer ein Meister werden will

"Muschelsucher“ besuchen Ausbildungswerkstätten im BBZ

(E. W.-H.) In den Ausbildungswerkstätten für Holz- und Metallberufe des Berufsbildungszentrums (BBZ) der AWO Düsseldorf ist immer viel junges Volk, doch jüngst waren die Besucherinnen und Besucher ungewöhnlich klein: „Die Muschelsucher“, eine Gruppe der AWO Kita „Schatzkiste“ im Alter zwischen drei und sechs Jahren, war zu einer Führung an den Flinger Broich gekommen, wo sie von BBZ-Geschäftsführer Wolfgang Förster begrüßt wurden. Hintergrund der Visite: Seit rund vier Wochen beschäftigen sich die Jungen und Mädchen mit dem Handwerk und versuchen zu ergründen, was man mit seinen Händen so alles machen kann.



Tischlermeister Dirk Jungbluth blickt väterlich auf die kleinen Muschelsucherinnen und Muschelsucher, die ihm in seiner Werkstatt einen Besuch abstatteten. (alle Fotos: E. W.-H.)

Die 16 Muschelsucher waren fasziniert davon, wie man per Hand oder unterstützt von Maschinen Materialien wie Holz und Metall verändern kann. Sie durften fühlen, wie sich ein Holzbrett vor und nach der Bearbeitung mit Hobel und Schleifmaschine verändert. Das kam gut an - auch wenn die Maschinen in der Holzwerkstatt so laut waren, dass sich einige der Dreikäsehochs die Ohren zuhielten. Dennoch waren die Kleinen begeistert von den vielen schönen Gegenständen, die ein Tischler herstellen kann: Fußbänkchen, Tische, Bänke, Kästen, Schachbretter und vieles mehr.
 
Mann, ist das laut hier! An den Krach in den Werkstätten mussten sich die Gäste erst gewöhnen.

Tischlermeister Dirk Jungbluth bewies ein Händchen für die Kleinen und stellte sich bei der Führung durch die Werkstatt ganz auf die Kita-Kinder ein. Diese waren hoch konzentriert, lauschten aufmerksam den Ausführungen, guckten sich interessiert um und stellten viele Fragen. So erfuhren sie auch, dass bei der Holzverarbeitung nichts übrig bleibt, denn die Holzspäne werden anschließend zu kleinen Holzbriketts gepresst, die im Winter die Werkstatt heizen.


 
Meister Jungbluth zeigt, was beim Schleifen zu beachten ist.

Auch ein Besuch in der Metallwerkstatt stand auf dem Programm. Ausbilder Klaus Heidemanns und Werkstattleiter Siegfried Ploch erklärten den Kleinen, was man alles mit der Drehmaschine, der Ständerbohrmaschine und der Metallsäge machen kann und wie wichtig es dabei ist, die Sicherheitsregeln zu beachten. Die Kinder nickten verständnisvoll.



Toll, wie glatt das jetzt ist: Die Kinder fühlen mit der Hand über das frisch geschliffene Holz.

Die Kita „Schatzkiste“ mit Sitz an der Schloßallee hat zurzeit drei Gruppen. Zwei Gruppen mit Kindern von unter drei Jahren und die Gruppe der „Muschelsucher“ mit Kindern von drei bis sechs Jahren. Für sie hat die zuständige Erzieherin, Dilek Altingkaya, das Projekt mit dem Schwerpunkt Handwerk entwickelt. „Wir möchten unseren Kindern mit diesem Projekt einen Einblick ins Handwerk und in die Arbeit mit den Händen geben“ erläutert sie. So besuchten die neugierigen „Muschelsucher“ bereits die Bäckerei Hinkel und werden als Projektabschluss in der Kita den so genannten „Werkbankführerschein“ machen. Dabei können sie werkeln und basteln und den sicheren Umgang mit Werkzeugen erlernen.


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