Lore-Agnes-Haus in Wersten feierte Doppel-Jubiläum

70-jähriges Bestehen / 40 Jahre gerontopsychiatrische Facheinrichtung

Sie hielten Festreden und Grußworte zum Doppel-Jubiläum im Lore-Agnes-Haus: (v.l.) Prof. Dr. Tillmann Supprian (LVR-Klinikum Düsseldorf), Marion Warden (Vorstandsvorsitzende AWO Düsseldorf), Manfred Abels (Vorsitzender des Präsidiums der AWO Düsseldorf), Yvonne Gimborn (Einrichtungsleitung) und Karl-Josef Keil (Ehrenpräsident der AWO Düsseldorf). Foto: Wolfgang Schmalz

 

Das Lore-Agnes-Haus (LAH) der AWO Düsseldorf feiert in diesem Jahr ein Doppel-Jubiläum: Vor 70 Jahren, im September 1955, wurde die Einrichtung als damals erstes Altenheim der AWO Düsseldorf nach dem Krieg eröffnet. Im Jahr 1985 erfolgte nach Umbau und konzeptioneller Umgestaltung die Wiedereröffnung als gerontopsychiatrische Facheinrichtung. Noch heute ist das Lore-Agnes-Haus die einzige Einrichtung dieser Art in ganz NRW. Nach mehr als zwei Jahren Renovierung und Erweiterung wurde schließlich im Sommer 2015 die Wiedereröffnung gefeiert. Anlässlich des Doppel-Jubiläums veranstaltete die AWO Düsseldorf am Donnerstag, 18. September, ein großes Jubiläumsfest rund um die Einrichtung in Wersten.

Manfred Abels, Vorsitzender des Präsidiums der AWO Düsseldorf: „Seit 70 Jahren steht das Lore-Agnes-Haus für eine individuelle und ganzheitliche gerontopsychiatrische Betreuung. Unser Anspruch geht über die medizinische Versorgung hinaus: Wir wollen vor allem Lebensqualität und Wohlbefinden sichern. Als AWO Düsseldorf sind wir stolz, die einzige Einrichtung dieser Art in NRW zu betreiben.“

Marion Warden, Vorstandsvorsitzende der AWO Düsseldorf: „Im Lore-Agnes-Haus stehen die Lebensgeschichten und Bedürfnisse jedes Einzelnen im Mittelpunkt. Unser engagiertes Team schafft ein wohnliches Umfeld, in dem Menschen ab 60 trotz psychischer Einschränkungen möglichst selbstbestimmt leben können. Das Doppel-Jubiläum ist uns Ansporn und Verpflichtung zugleich.“

Bürgermeisterin Klaudia Zepunkte betonte in ihrem Grußwort: „Wir brauchen mehr solcher Orte, Orte der Zuwendung und der Menschlichkeit.“ Prof. Dr. Tillmann Supprian (LVR-Klinikum Düsseldorf), gab in seinem Gastvortrag einen Einblick in aktuelle Entwicklungen der Gerontopsychiatrie. Karl-Josef Keil, Ehrenpräsident der AWO Düsseldorf, hat den Auf- und Umbau der Einrichtung viele Jahre lang verantwortlich begleitet und ließ anhand einiger Anekdoten die Geschichte des Hauses Revue passieren.

Das Lore-Agnes-Haus

Während einer Modellphase mit wissenschaftlicher Begleitung und finanzieller Unterstützung durch die Bundesregierung entstand 1985 eine weithin beachtete Facheinrichtung, die ihren Bewohnerinnen und Bewohnern ein Höchstmaß an persönlichen Entwicklungsmöglichkeiten eröffnete. Das Lore-Agnes-Haus ist seither eine offene, vollstationäre Facheinrichtung zur gerontopsychiatrischen Pflege und Förderung. 

Die Einrichtung bietet 99 Plätze für Menschen ab etwa 60 Jahren, die aufgrund einer psychischen Grunderkrankung nicht mehr zu Hause leben können. Die Bewohner leben in familienähnlichen Wohngruppen und sind damit in ein soziales Netzwerk eingebunden. Wo es möglich ist, wird die Überleitung in eine weniger beschützende Wohnform angestrebt. Dabei hat als Lebensform die Familie Modell gestanden. So ergibt sich eine angenehme und anregende Atmosphäre, in der die Mitarbeitenden viel erreichen und die Bewohner*innen sich wie zuhause fühlen können. 

Selbstständigkeit fördern

Die persönliche Betreuung sowie psychosoziale Hilfen zur Bewältigung von Krisen erfolgen durch qualifiziertes und erfahrenes Fachpersonal. Zugleich wird die Selbständigkeit durch die Teilnahme an der Hausgemeinschaft und am allgemeinen gesellschaftlichen Leben gefördert.

Verletzungen und Verluste haben den Lebensweg dieser Menschen geprägt. Daher geht es im Lore-Agnes-Haus darum, dem Leben wieder Qualität und Freude abzugewinnen. Das Konzept heißt „Sinnhaftigkeit lebenslangen Lernens“ und beinhaltet in der Praxis: Musik- und kunsttherapeutischen Gruppen, Gymnastik, Singkreis, gemeinsame Ausflüge, Kochen, Gottesdienst und all das, wonach sich die alten Menschen sehnen: Zuwendung und Abwechslung, Lebenszufriedenheit und Würde im Alter. 

Ein ehrenamtlicher Besuchsdienst mit „Einzelpatenschaften“ und eine Angehörigengruppe unterstützen das Lore-Agnes-Haus. 

Zurück zur Übersicht