AWO-Karneval mit Herz und Holzschuh

(eh) Ein festlich geschmückter Saal mit Blick auf den Rhein, satte fünf Stunden Programm, Büttenredner, fetzige Musik und natürlich der Aufzug des Prinzenpaares der Landeshauptstadt samt großem Gefolge: Der Karneval der Arbeiterwohlfahrt Düsseldorf war auch in diesem Jahr wieder ein großer Erfolg. Mehr als 700 AWO-Mitglieder, Freunde und Förderer des Kreisverbands waren in den Radschlägersaal gekommen, um die fünfte Jahreszeit ausgiebig zu feiern. Sie erlebten ein ebenso vielfältiges wie abwechslungsreiches Programm.

Karl-Josef Keil, stellvertretender Kreisvorsitzender der AWO Düsseldorf, eröffnete die Sitzung. (Fotos: Sergej Lepke)

Nachdem die „Närrischen Markfrauen" mehr als 25 Jahre gemeinsam mit der AWO die alljährliche Karnevalssitzung durchgeführt hatten, präsentierte sich nunmehr erstmalig die Tonnengarde Niederkassel als Partner der AWO. Düsseldorfs Wagenbauer Nr. 1, Jacques Tilly, und sein Kollege Marc Remmert hatten für diesen Zweck extra ein Bühnenbild entworfen, das auch noch in den kommenden Jahren die Bühne zieren wird. Es zeigt einen wackeren Gardisten des Niederkasseler Traditionsvereins, der auf seiner Schubkarre kein Jauchefass, sondern freudestrahlend das AWO-Herz spazieren fährt.

„Und dann die Hände zum Himmel…" Das Publikum kam bei so flotter Musik gleich in Stimmung.

Gleich zu Beginn des Mammutprogramms enterte die Tonnengarde unter ihrem Präsidenten Karl Hans Danzeglocke die Bühne. Die Gardisten hatten erst am Vorabend – und vermutlich die halbe Nacht – die Inthronisierung ihres neuen Tonnenbauernpaars gefeiert. Dennoch zeigten sie keine Spur von Müdigkeit. Müdigkeit konnte bei dem Programm auch gar nicht aufkommen. Freudig überrascht war Kreisvorsitzender Bernd Flessenkemper, der aufgrund seiner Verdienste um das närrische Brauchtum von Präsident Danzeglocke zum Ehrenknecht der Tonnengarde ernannt wurde und nunmehr die Narrenkappe und den weißen Schal der Gesellschaft tragen darf. Flessenkemper bedankte sich mit einer launigen Rede, die er – gekonnt ist gekonnt – zur Überraschung aller in Reimform und auf Düsseldorfer Platt hielt. Anschließend bewies die Kindertonnengarde, dass auch kleine Karnevalisten große Sprünge machen können.

Der frischgebackene Ehrenknecht der Tonnengarde, Kreisvorsitzender Bernd Flessenkemper (2. v. l), sein Gattin Gerda, Tonnengarde-Präsident Karl Hans Danzeglocke (Mitte), der ehemalige CC-Präsident Engelbert Oxenfort (2. v. r) sowie Karl-Josef Keil, stellvertretender AWO-Vorsitzender (r.).

Und dann ging es Schlag auf Schlag: Dennis Vobis, Enkel von Vorstandsmitglied Ute Schreiber, hielt eine Büttenrede, „De Fetzer" zogen das Publikum mit ihren Liedern derart in den Bann, dass es den Vorstand und die vielen Ehrengäste nicht mehr auf den Stühlen hielt. Da wurde mitgesungen, geschunkelt und geklatscht und überall im Saal winkte das närrische Volk mit den rot-weißen AWO-Fähnchen.

Auch die SPD-Ratsmitglieder Marion Warden und Andreas Rimkus sowie CDU-Ratsmitglied Sylvia Pantel (v. l.) freuten sich über ihre Orden.

Riesenstimmung dann natürlich auch, als das Tonnenbauernpaar Wolle Schäfer und Ehefrau Sylvia samt Gefolge einmarschierte. Kaum hatten sie die Bühne erklommen, ging ein wahrer Ordensregen auf Vorstands- und Ehrengäste nieder. Karl-Josef Keil, stellvertretender AWO-Vorsitzender und selbst langjähriges Mitglied der Tonnengarde, bedankte sich mit Blumen und natürlich jede Menge Bützchen.

Jeck, jecker, Tonnengarde: Das erst am Vorabend gekürte Tonnenbauernpaar, Wolle Schäfer und Ehefrau Sylvia, waren in Hochform.

Mit Bützchen, Orden, Tanz und Musik ging es dann weiter im Programm. Zugaberufe hallten für Christian Pape durch den Saal. Im Karneval gehört Christian Pape zu einer neuen Generation von Rednern. Witzig, frisch und schlagfertig schafft der büttenversierte Künstler gekonnt den Spagat zwischen modernem Stand up und dem klassischen Karneval.

Fühlten sich auf der Bühne sichtlich wohl (v. l.): Regine Thum, Schatzmeisterin der AWO Düsseldorf, Bürgermeisterin Gudrun Hock, Prinz Thomas II und Venetia Anke, AWO- Kreisvorsitzender Bernd Flessenkemper, AWO-Kreisgeschäftsführer Michael Kipshagen, der Ehrenvorsitzender der AWO Düsseldorf, Manfred Ludwig Mayer, und Karl-Josef Keil, stellvertretender Vorsitzender der AWO Düsseldorf.

Nachdem auch AWO-Vorstandsmitglied Regine Thum und „Die wilden Elfen" dem Publikum die Leiden der Frauen in den Wechseljahren näher gebracht hatten, näherte sich die Sitzung ihrem Höhepunkt: Das Prinzenpaar der Landeshauptstadt zog auf. Beim Anblick der strammen Gardisten, der Tanzmariechen und natürlich dem überaus sympathischen Prinzenpaar Prinz Thomas II. und Venetia Anke schwankte die Bühne und kochte der Saal. Kein Wunder, denn schließlich hatte das Paar bei dieser Veranstaltung quasi eine Heimspiel: Beide sind Mitglieder der Tonnengarde und fühlten sich somit beim Karneval der AWO Düsseldorf so richtig wohl. Das galt besonders für Prinz Thomas, der seine berufliche Laufbahn als Zivildienstleistender bei AWO gestartet hatte.

Das Prinzenpaar der Landeshauptstadt, Prinz Thomas II. und Venetia Anke, brachten nicht nur ihre Garde und jede Menge Orden mit, sondern sangen auch ihr Sessionslied. Das Narrenvolk dankte mit anhaltendem Applaus.

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