25 Jahre Internationales Frauenhaus der AWO

Hilfe und Unterstützung für Frauen und Kinder in Not

(keh) 25 Jahre Internationales Frauenhaus, 25 Jahre Hilfe und Unterstützung für Frauen, die häusliche Gewalt erfahren haben, die missbraucht, vergewaltigt, von Zwangsheirat oder „Ehrenmord“ bedroht sind: Grund genug für die Familienglobus gGmbH der AWO zu einem kleinen Empfang einzuladen.

Vorstandsmitglied Angelika Wien-Mroß (rechts) überreicht einen Blumenstrauß an Silvia Röck, Leiterin des Frauenhauses. Im Hintergrund Luzia Kleene, Mitarbeiterin der Frauenberatungsstelle, und Burkhard Hintzsche, Sozialdezernent der Landeshauptstadt. (Alle Fotos: kws)

Rund 70 Gäste waren in die Liststraße gekommen, unter ihnen auch zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Rat und Verwaltung der Landeshauptstadt, Mitglieder des Vorstands der AWO Düsseldorf sowie Kooperationspartnerinnen und Partnern, die mit dem Frauenhaus teilweise schon seit Jahren und Jahrzehnten zusammenarbeiten und die somit in hohem Maße zum Erfolg der Arbeit des Frauenhauses beigetragen haben.

Das Team des Internationalen Frauenhauses der AWO Düsseldorf: (v. links) Marie-Celine Flormann, Serpil Ilteroglu, Waltraud Niebel, Sandra Stoppa, Yekaterina Tepel und Leiterin Silvia Röck.

Begrüßt wurde die Gästeschar von Vorstandsmitglied Angelika Wien-Mroß, SPD-Mitglied im Rat der Landeshauptstadt und ehemalige, langjährige Vorsitzende des Frauenausschusses des Rates. Sie dankte vor allem denen, die beim Aufbau des Frauenhauses mitgeholfen haben: „Sie haben gekämpft, argumentiert, diskutiert und sich schließlich auch bei den politisch Verantwortlichen durchgesetzt mit ihrer Forderung nach einem Fluchtpunkt für Frauen und Kinder. Sie haben somit bewiesen, dass Frauensolidarität stärker ist als nationale Grenzen, als Fragen der sozialen Herkunft und des Glaubens“, sagte die engagierte Frauenpolitikerin und überreichte als kleine Anerkennung einen bunten Blumenstrauß an Silvia Röck. Sie arbeitet bereits seit 1997 im Frauenhaus und leitet es seit 2001.

„Dank und Anerkennung“ sprach auch Sozialdezernent Burkhard Hintzsche (Foto) den engagierten Frauen aus, die im Laufe der Jahre rund 1100 Frauen mit fast 900 Kindern Zuflucht geboten und sie auf ihrem Weg zurück in ein angstfreies Leben unterstützt haben: „Sie haben allen Anlass dazu, stolz auf Ihre Arbeit zu sein. Unser aller Wunsch müsste es sein, dass sich Frauenhäuser irgendwann einmal überflüssig machen. Das ist auch in absehbarer Zeit leider nicht der Fall. Darum wünsche ich im Namen der Stadt, dass Sie auch künftig Ihre erfolgreiche Arbeit fortsetzen und Frauen in Düsseldorf weiterhin Ihren Schutz bieten“, sagte Hintzsche.
Er erinnerte daran, dass der Rahmenvertrag zwischen der LIGA der Wohlfahrtsverbände und der Stadt Düsseldorf den kommunalen Finanzierungsbeitrag bis ins Jahr 2018 sicherstellt.

Im Jahr 1984 gründeten Mitarbeiterinnen des Internationalen Familientreffs und des türkischen Sozialdienstes – wie die heutige Migrationsberatung der AWO Düsseldorf seinerzeit noch hieß – die  „Internationale Frauenwohngemeinschaft“. 1987 wurde diese mit finanzieller Hilfe der Stadtverwaltung erweitert und zwei Wohnungen angemietet. Zwei Jahre später wurde die Wohngruppe in die Förderung des Landes NRW aufgenommen und nennt sich seitdem „Internationales Frauenhaus“.

Luzia Kleene (links), Mitarbeiterin der Frauenberatungsstelle und Koordinatorin des Düsseldorfer Interventionsprojektes gegen häusliche Gewalt, und Silvia Röck riefen die Geschichte des Frauenhauses der AWO Düsseldorf in Erinnerung und erläuterten die heutige Arbeitsweise in dem Haus, dessen Adresse aus Sicherheitsgründen nicht-öffentlich ist.

Ging es anfangs darum, den misshandelten und von Misshandlung bedrohten Frauen unbürokratisch eine Unterkunft zu stellen und erste Hilfen zu leisten, so entwickelte sich die Frauenhausarbeit zu einem sozialpädagogischen Berufsfeld, in dem auch solide Kenntnisse des Aufenthalts- und Sozialgesetzbuches II notwendig sind. „Die Arbeit in unserem Haus wurde im Laufe der Jahre zunehmend professionalisiert“, so Silvia Röck. Sie nutzte die Gelegenheit und bedankte sich bei all den Frauen, die das Frauenhaus bei diesem Prozess mit viel Energie, Enthusiasmus und großer Hartnäckigkeit unterstützt haben.

Silke Laqua (rechts), Mitarbeiterin des Gleichstellungsbüros, kam mit einem Scheck zur Feierstunde. Silvia Röck freute sich sichtlich.

Auch Luzia Kleene, Mitarbeiterin der Frauenberatungsstelle und Koordinatorin des Düsseldorfer Interventionsprojektes gegen häusliche Gewalt, ergriff das Wort. Sie zeigte auf, wie das Düsseldorfer Frauennetzwerk in den vergangenen Jahren immer größer geworden ist und betonte, dass das Internationale Frauenhaus ein wichtiger Teil davon sei.

Annette Schiffmann erläuterte während der kleinen Feierstunde die Intention ihrer Ausstellung.

Anlässlich des Frauenhaus-Jubiläums wurde an der Liststraße auch die Ausstellung „Die Hälfte des Himmels – 99 Frauen & Du“ eröffnet. Sie zeigt Porträts von Frauen mit Gewalterfahrung. Die Ausstellung wurde von Annette Schiffmann (Heidelberg) zusammengestellt und ist noch bis zum 5. September im Foyer der Geschäftsstelle der AWO an der Liststraße zu sehen.

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