"SleepIn" an der Flurstraße eingeweiht

Notschlafstelle ist eine Kooperation des AWO BBZ mit dem SKFM

Bei der Einweihung des "SleepIn" (v.l.): Nuran Breuer (Geschäftsführerin AWO Faglo gGmbH), Nadja Hübinger (Geschäftsführerin AWO BBZ gGmbH), Marion Warden (AWO-Kreisgeschäftsführerin), Jennifer Metzlaff (Geschäftsführerin AWO VITA gGmbH), Gabriele Schmitz (Abteilungsleitung SGBII im BBZ) und Angelika Lenschen (Abteilungsleiterin SGBII/VIII/IX). Fotos: Uwe Schaffmeister
Blick in eines der Schalfzimmer im "SleepIn".
Das Haus an der Flurstraße 47 in Flingern.
Marion Warden sprach zur Einweihung.

 

An der Flurstraße 47 in Flingern wurde jetzt das "SleepIn" eingeweiht. Das "SleepIn" ist eine Notschlafstelle für Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 21 Jahren, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben. Ziel des Projektes ist die Sicherstellung einer Grundversorgung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Über das niedrigschwellige Angebot hinaus erhalten sie Unterstützung bei ihren persönlichen Belangen. Das "SleepIn" ist eine Kooperation der AWO Berufsbildungszentrum gGmbH mit dem Sozialdienst katholischer Frauen und Männer Düsseldorf e. V. (SKFM).

Elmar Borgmann, Vorstandsvorsitzender des SKFM Düsseldorf e.V., sprach davon, dass seit der ersten Idee, der Planung und der Umsetzung „viel Zeit ins gegangen sei“, aber letztlich wären die Mühen, die Arbeit und die Kosten eine „Investition für diese Stadt und ihre Bürger“. Eine städtische Gemeinschaft habe gerade für Menschen mit Unterstützungsbedarf einen Versorgungsauftrag. Auch Christian Zaum, Beigeordneter der Landeshaupstadt Düsseldorf, versprach, mögliche Ängste und Sorgen der benachbarten Bürger*innen ernst zu nehmen und sagte seitens der Stadt Unterstützung zu. Er betonte aber auch, dass hilfebedürftige Menschen integraler Bestandteil dieser Stadt seien und verwies auf die große Verantwortung, die Menschen hierfür tragen – seitens der Stadt, aber auch der Mitarbeiter*innen vor Ort.

Mit Blick auf das "SleepIn" betonte Marion Warden, Geschäftsführerin des Kreisverbandes der AWO Düsseldorf, die lange Geschichte des „warmherzigen“ Projekts und freute sich, dass nach den vielen Jahren der Vorbereitung nun endlich die Zeit für den Startschuss gekommen sei, damit jungen Menschen ein Ort geboten wird, um wieder Mut zu fassen. Nadja Hübinger, Geschäftsführerin des AWO Berufsbildungszentrum gGmbH, berichtete, dass seit dem ersten Schriftwechsel zu diesem Projekt im Jahre 2006 nun alles ist vorbereitet sei, die Netzwerkarbeit getan und die ersten jungen Menschen im SleepIn aufgenommen werden könnten. Das soll im Laufe des Oktobers der Fall sein.

 

Auf einen Blick: Alle Infos zum Projekt "SleepIn"

Das Projekt „SleepIn“ ist ein niederschwelliges Übernachtungsangebot für junge Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben.

Das Projekt versteht sich als „sicherer Hafen“ und ist deshalb, abgesehen von der Beachtung der Hausregeln, nicht an Voraussetzungen gebunden. Die jungen Menschen erhalten die Möglichkeit, eine Mahlzeit einzunehmen, ihre Wäsche zu waschen und in einem geschützten Umfeld zu übernachten. Auf Wunsch werden die Jugendlichen pädagogisch betreut, können sich Rat suchen zu rechtlichen oder persönlichen Problemstellungen und werden bei der Entwicklung einer alternativen Lebensperspektive unterstützt.

Das Projekt „SleepIn“ wird in Kooperation zwischen dem SKFM und der AWO Berufsbildungszentrum gGmbH umgesetzt. Die Umsetzung erfolgt in den Räumen des SKFM. Das Team „SleepIn“ besteht aus Mitarbeitenden des BBZ und des SKFM, die in den Räumen des SKFM gemeinsam tätig sind. Im „SleepIn“ arbeiten sozialpädagogische Fachkräfte sowie Studierende. 

In Düsseldorf gibt es für diese Zielgruppe bislang kein adäquates Angebot.

Ausgangssituation

In Düsseldorf werden Jugendliche und junge Erwachsene wahrgenommen, die von Hilfsangeboten der Jugendhilfe nicht mehr erreicht werden bzw. die sich nicht auf bestehende Einrichtungen einlassen können/wollen. Es sind junge Menschen, die ihren Lebensmittelpunkt auf der Straße haben. Als Jugendliche nehmen sie die Möglichkeit der Inobhutnahme nicht an, als junge Erwachsene passen sie nicht in die Hilfen der Wohnungsloseneinrichtungen. Um zu ihnen Kontakt aufzunehmen und ihnen Möglichkeiten aufzuzeigen, ihre riskante Lebenssituation zu verändern, bedarf es eines niedrigschwelligen Übernachtungsangebotes, das auch weiterführende Hilfen beinhaltet.

Zielgruppe sind Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 21 Jahren, die ihren aktuellen Lebensmittelpunkt auf der Straße haben.

Ziel des Projektes ist die Sicherstellung einer Grundversorgung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen und sie über das niedrigschwellige Angebot hinaus in die Regelsysteme der Jugendhilfe zu integrieren

Angebot:

  • Sichere Übernachtungsmöglichkeit, auf Wunsch auch anonym
  • Grundlegende Versorgung mit Mahlzeiten und Hygieneartikeln
  • Möglichkeit, Wäsche zu waschen und zu trocknen
  • Pädagogische Unterstützung
  • Beratung zu regulären Hilfsangeboten für Jugendliche und rechtlichen Fragen
  • Einrichten einer Postadresse
  • Möglichkeit der Nutzung der Kleiderkammer
  • Freizeit- und Kreativangebote in den Abendstunden
  • Kleintiere und Hunde können unter Einhaltung der Hausregeln mitgebracht werden

Öffnungszeiten:

Täglich (365 Tage im Jahr) von abends 20.00 Uhr bis morgens 09.30 Uhr

Aufnahmen bis 01.00 Uhr (ausgenommen Krisensituationen)

Adresse:

Flurstr. 47, 40235 Düsseldorf

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