Anlässlich des 79. Todestages von Paul Gerlach am 10. Oktober würdigte die AWO Düsseldorf die Verdienste des AWO-Mitbegründers und Freiheitskämpfers mit einer Schweigeminute im Paul-Gerlach-Haus in Düsseldorf-Eller. An der Ehrung nahmen AWO-Kreisvorsitzender Manfred Abels, AWO-Kreisgeschäftsführerin Marion Warden und Einrichtungsleiter Norbert Roß teil. „Paul Gerlach war ein großer Kämpfer für die Freiheit. Unser Gedenken gilt diesem großen Demokraten, der mit seinem unerschütterlichen Mut als Vorbild bis in die heutige Zeit dient“, so Marion Warden.

Paul Gerlach (1888 - 1944) war Sozialdemokrat aus tiefster Überzeugung und bezahlte dafür mit seinem Leben. Gerlach saß neben AWO-Gründerin Marie Juchacz als Abgeordneter im damaligen Reichstag und stemmte sich gegen das Ermächtigungsgesetz der Nationalsozialisten, die er mit aller Macht bekämpfte. Nach deren Machtergreifung wurde er aus dem öffentlichen Dienst entlassen, in „Schutzhaft“ genommen und später ins Konzentrationslager Sachsenhausen verlegt, wo er am 10. Oktober 1944 unter ungeklärten Umständen starb.

Zu seinen Ehren hat die AWO Düsseldorf bereits 1996 eine ihrer über 150 Einrichtungen nach dem Freiheitskämpfer benannt. Das Paul-Gerlach-Haus am Büllenkothenweg in Eller ist eine stationäre Einrichtung für psychisch beeinträchtigte Frauen und Männer mit intensivem Betreuungsangebot und verfügt über 31 Plätze. Es bietet tagesstrukturierende Maßnahmen und individuelle Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten direkt im Haus.

Seit 2022 veranstaltet die AWO Düsseldorf in Zusammenarbeit mit der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf und der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf jährlich das Paul-Gerlach-Forum. Das Forum ist als regelmäßige Veranstaltung zur politischen Bildung konzipiert und findet jeweils im Mai statt.