Sofortaufnahme und Clearingstelle

ʢSofHi: Neues Projekt für gewaltbetroffene Frauen

Die Sofortaufnahme und Clearingstelle für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder („SofHi“) ist mit der Unterzeichnung des Kooperationsvertrages auf den Weg gebracht: (v.l.) Almut Lomer, Vorständin frauenberatungsstelle düsseldorf e.V., Luzia Kleene, Koordinatorin des Düsseldorfer Interventionsprojektes gegen Häusliche Gewalt, Silvia Röck, Leiterin des Internationalen Frauenhauses der AWO Düsseldorf, Marion Warden, Kreisgeschäftsführerin AWO Kreisverband Düsseldorf e.V., Monika Weiss, Vorständin Frauen helfen Frauen e.V. und Birgit Rossdeutscher, Geschäftsführerin Düsseldorfer Frauenhaus. Foto: kws

Am 11. Mai 2021 jährte sich das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt (sog. Istanbul-Konvention) zum zehnten Mal. Am Jahrestag unterzeichneten die Träger der drei Facheinrichtungen für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder in Düsseldorf - die AWO Düsseldorf, die frauenberatungsstelle und "Frauen helfen Frauen" - eine Kooperationsvereinbarung. Gemeinsam soll damit „ʢSofHi –Sofortaufnahme und Clearingstelle für gewaltbetroffene Frauen und ihre Kinder“ weiter auf den Weg gebracht werden.

1997 begann die enge Zusammenarbeit der drei Frauenunterstützungseinrichtungen in Düsseldorf. Seit 2002 gibt es die Ausweitung der Kooperation auf andere Institutionen, Behörden wie die Polizei und der kommunalen Verwaltung in der Fachgruppe Häusliche Gewalt unter dem Dach des Kriminalpräventiven Rates der Landeshauptstadt Düsseldorf. Januar 2018 begann die öffentliche Diskussion über den Mangel an Schutzunterkünften und mögliche Lösungsansätze: drittes Frauenhaus, Clearingstelle, Second Stage Danach gab es eine Konsensentscheidung, vor allem der drei Träger, das Konzept der Clearingstelle für Düsseldorf weiter zu verfolgen und die Arbeit an der Rahmenkonzeption begann.

Kooperationsvereinbarung

Auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten gab es bereits Anfang 2019 dazu Gespräche mit dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung. Es gab Fachveranstaltungen, die die Idee voranbrachten (Oranje Huis in NL, 24/7 in HH, Frauenhaus24 in H) Einstimmige Beschlüsse im Gleichstellungsausschuss und dann im Stadtrat am 14.5.2020, dass für Düsseldorf eine solche Clearingstelle (ʢSofHi) realisiert werden soll. Eine Planungsstelle wird eingerichtet. Die Entwicklung geht seitdem rasant voran und gipfelt aktuell darin, dass sich die drei Träger heute (11. Mai 2021) die gemeinsam abgestimmte, verbindliche Kooperationsvereinbarung unterzeichnen. Kooperationsvereinbarung zu ʢSofHi: Gemeinsame Verabredung der Trägerschaft von ʢSofHi bei der frauenberatungsstelle düsseldorf e.V.

Regelwerk der Zusammenarbeit der drei Facheinrichtungen für gewaltbetroffene Frauen (und ihre Kinder) in Düsseldorf in Bezug auf ʢSofHi

– Sofortaufnahme und Clearingstelle für gewaltbetroffene Frauen* und ihre Kinder. Fachliche Begleitung der Umsetzung des Projektes ʢSofHi sowohl in einer Steuerungs- als auch in der kollegialen Konzeptions- und Intervisionsgruppe.

 

Was ist das Besondere an ʢSofHi?

- Kooperationsprojekt der Düsseldorfer Frauenunterstützungseinrichtungen

- Zentrale Sofortaufnahme und Clearingstelle für alle gewaltbetroffene Frauen* und ihre Kinder

- Aufnahme aller Frauen*, die Gewalt erlebt haben, zu jeder Zeit

- Aufnahme aller Kinder/Jugendlichen der betroffenen Frau* bis zum 18. Lebensjahr

- Rund-um-die-Uhr professionelle Erreichbarkeit und Aufnahme - Direkte Gefährdungseinschätzung (D-GEV) und entsprechende Sicherheitsplanung

- Krisenintervention sowie zeitnahes Clearing zur passgenaueren Vermittlung

- Kostenfreier Aufenthalt

- Regelmäßige maximale Aufenthaltsdauer von fünf Werktagen

- Unterbringung in barrierefreier Einrichtung mit einzelnen Apartments

- Keine anonymisierte Adresse, deshalb spezifisches Sicherungskonzept. Dafür ist eine geeignete Immobilie für die Sofortaufnahme/Clearingstelle nötig

- 8 Apartments, in flexibler Raumaufteilung sowie Gemeinschafts-, Wirtschafts- und Büroräume, barrierefrei – insgesamt ca. 700 qm

- Zentrale Lage mit guter Erreichbarkeit, in geschützter Umgebung

- Sicherheitsvorkehrungen, u.a. technische Ausstattung, unauffälliger Eingang

Zurück zur Übersicht