„Ich bin sehr motiviert und freue mich auf die Arbeit!“

Hassan Laabidi startet Ausbildung bei der AWO VITA / Projekt INAR: Integration in den Arbeitsmarkt – Komm an in der Pflege

Hassan Laabidi mit Dina Purits (INAR Bezirk Niederrhein, li) und Lotsin Nadja Hountondji. Foto: Sina Betz

 

Hassan Laabidi hat am 1. März 2024 seine Ausbildung zum examinierten Krankenpfleger im ambulanten Pflegedienst der AWO VITA gGmbH begonnen. Die Ausbildung findet im Rahmen des Projektes INAR statt. Der Begriff steht für „Integration von Geflüchteten und Migrant*innen in den Arbeitsmarkt“. Ziel des Projektes ist es, die Arbeitsmarktintegration und die langfristige Bindung von zugewanderten Menschen im Pflegebereich zu stärken. Die AWO Düsseldorf arbeitet im Projekt INAR mit dem AWO Bezirksverband Niederrhein e.V. zusammen.

Wir sprachen mit Hassan Laabidi kurz vor Beginn seiner Ausbildung. Erster Schwerpunkt seiner Ausbildung sind die ambulant betreuten Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz.

Bitte erzählen Sie kurz etwas zu Ihrer Person!

Hassan Laabidi: Ich komme ursprünglich aus Marokko. Ich habe das Wirtschaftsabitur absolviert und wollte eigentlich Architektur studieren – das ging mit diesem Abschluss in Marokko aber nicht. Ich bin daher nach Charkiw in der Ukraine gezogen, um Architektur zu studieren. Dort habe ich drei Jahre verbracht – dann begann der Krieg. Wegen des Krieges konnte ich mein Studium nicht abschließen.

Wie ging es dann weiter?

Ich bin am 1. März 2022 nach Deutschland gekommen. Ich bin sehr motiviert und freue mich darauf, meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln!

Sie haben in Marokko gelebt, sind dann in die Ukraine gewechselt, nun leben Sie in Deutschland – was erwarten Sie für sich?

In Deutschland gibt es viele Möglichkeiten, um sein Leben zu verbessern. Deshalb bin ich hierhergekommen. Ich würde gerne in Deutschland bleiben. Und ein deutscher Abschluss wird international anerkannt.

Was hat Sie bewogen, Pflegefachkraft zu werden?

Ich habe ein entsprechendes Praktikum in einer stationären Pflegeeinrichtung absolviert. Die Arbeit mit den Menschen hat mir gut gefallen.

Wie sind Sie auf die AWO Düsseldorf aufmerksam geworden?

Ich hatte gehört, dass die AWO solche Ausbildungen anbietet und dass sie einen guten Ruf hat. So habe ich im Internet nach der AWO Düsseldorf gesucht.

Wie kamen Sie in das INAR-Programm?

Ich habe mich direkt bei der AWO beworben. Über Frau Westhoff (Abteilungsleitung ambulante Dienste, d. Red.) habe ich dann Kontakt zum ambulanten Dienst bekommen. Ich absolviere derzeit den B2-Deutschkurs. Mitte März folgt dann die Prüfung.

Auf was freuen Sie sich bei dieser Ausbildung besonders?

Ich freue mich darauf, meine Fähigkeiten zu erweitern. Geduld ist wichtig in diesem Bereich, und die bringe ich mit!

Welche Pläne haben Sie für die Zeit nach der Ausbildung?

Ich möchte gerne hierbleiben und hoffe auf einen Aufenthaltstitel.

 

Fachberatung und Betreuung durch Lots*innen

Nadja Hountondji ist Lotsin im Projekt INAR. Die Lots*innen sind beim Bezirk Niederrhein angestellt. Ihre Aufgabe ist es, direkt mit den Teilnehmenden zu arbeiten – wie in diesem Beispiel mit Hassan Laabidi. „Eigentlich sollte die Ausbildung schon im August 2023 beginnen, aber das hat mit der Zusage der Schule nicht geklappt“, sagt Nadja Hountondji. So konnten bis zum Start im März alle Papiere und Unterlagen wie die Erlaubnis der Ausländerbehörde, der Aufenthaltstitel, die Ausbildungsduldung sowie das Führungszeugnis und das ärztliche Attest beigebracht werden. Der angestrebte Abschluss als <s>examinierte</s> Pflegefachkraft ist gleichzeitig die Voraussetzung für die Ausbildungsduldung.

„Unsere Aufgabe ist in erster Linie die Beratung und die Begleitung bei jenen Prozessen, die nicht so gut laufen“, erklärt die Lotsin. „Da sind zum Beispiel die Briefe. Deutsch ist die eine Sprache, Beamtendeutsch eine ganz andere… Wichtig ist, dass die Menschen das Gefühl haben, dass sie nicht alleine sind, dass sie Unterstützung erhalten und eine Anlaufstelle für ihre Fragen haben.“

 

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