Page 32 - Kreiskonferenzbericht 2021
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die Räumlichkeiten des Familientreffs Holthau- sen erweitert, um die Quartiersarbeit zu stärken. Die Kinderschutzfamilien arbeiten bereits seit 30 Jahren mit großem Erfolg.
Der Aktiv- und Stadtteiltreff Wersten, vor 40 Jah- ren im Rahmen des ersten Quartiersprojekts der AWO eröffnet, hat in 2017 einen Neubau bezo- gen. Das Land NRW sowie die EU beteiligten sich an der Finanzierung. Von seiner architektoni- schen Beschaffenheit und der beliebten Jugend- farm profitiert der gesamte Stadtteil.
Das alles überlagernde Ereignis war der Ausbruch der Corona-Pandemie in 2020 mit ihren Folgen für die Finanzierung aus öffentlichen Mitteln. Der Sicherung der Arbeitsfelder und der Arbeitsplät- ze wird daher zukünftig unser Hauptaugenmerk gelten.
In den nächsten Jahren werden uns die Flücht- lingspolitik und die Entwicklung adäquater Ange- bote zur Integration weiterhin begleiten. Neben dem Ausbau und der Entwicklung geeigneter Betreuungs- und Bildungsangebote werden Inter- ventionen und Initiativen zur Deeskalation der gesellschaftlichen Polarisierung die Integrations- prozesse unterstützen müssen.
Die erfolgreiche Marktentwicklung im Bereich der ambulanten und stationären Erziehungs- hilfen sowie der gelungene Ausbau der Kinder- tageseinrichtungen tragen maßgeblich bei zur Stabilisierung des Gesamtergebnisses der AWO Familienglobus gGmbH.
Projekt: Welcome Point im Stadtbezirk 09/10
Das im Folgenden dargestellte Konzept wurde von der AWO Düsseldorf entwickelt und hat Ein- gang gefunden in die städtische Rahmenkonzep- tion der Welcome Points.
Der Welcome Point in Trägerschaft der AWO wur- de mit Landesmitteln als Integrations-Projekt für Geflüchtete initiiert. Integration wird dabei ver- standen als ein Prozess des Ankommens, der vier Schritte umfasst: Ankunft in Deutschland, Selbst- ständigkeit erlangen, Selbstbestimmung über die Gestaltung des eigenen Lebens übernehmen und Heimat in Deutschland finden.
Unser Fachpersonal stellt zunächst fest, ob und welche Unterstützung der oder die Geflüchte- te im Integrationsprozess benötigt. Indikatoren hierfür sind die Anliegen der Klient*innen, die Erfahrungen während der Beratung, Rückmel- dungen von Ehrenamtlichen und Ergebnisse des Erfahrungsaustausches in Arbeitskreisen. Wurde ein Bedarf identifiziert, wird durch individuelle Beratung, Schulungs- und Workshop-Angebote und dank guter Vernetzung eine Lösung für die- se Integrationshürden gefunden.
Unser Welcome Point wird derzeit mit einer Voll- zeit-Stelle gefördert. Mehrere ehrenamtlich Täti- ge kümmern sich zudem um eine Kleiderkammer oder stehen bei Bedarf für Übersetzungen und weitere Hilfen zur Verfügung.
Die Hauptzielgruppe des Treffpunkts sind Ge- flüchtete, die in den Stadtbezirken 09 und 10 wohnen. Auch ehrenamtliche Helfer*innen wer- den von unseren Mitarbeitenden beraten.
Die inhaltliche Ausrichtung orientiert sich an den Bedarfen der Klient*innen.
Wir verfügen über Angebote zu folgenden Themen:
Wohnungssuche
Sprachförderung (insbesondere für Frauen mit Kindern)
Verbraucherschutz, Diskriminierungs- und Gewaltschutz
Interkulturelle Kompetenz
Soziale Kontakte und Freizeitgestaltung.
Tätigkeitsschwerpunkte sind die Beratung sowie Veranstaltungsangebote. Zudem nehmen unsere Mitarbeitenden am Runden Tisch der Welcome Points und der „Fokusgruppe Wohnen“ teil und können so Kontakte in den Stadtteilen knüpfen und vertiefen.
Perspektivisch wird der Schwerpunkt von der In- dividual-Beratung auf den Bereich Veranstaltun- gen verschoben zur Multiplikation und Ergän- zung bestehender Angebote. Hierfür bietet der bestehende Klient*innenstamm eine ideale Vor- aussetzung.
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