Page 17 - AWO-Spiegel 02/21
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 dass er hier mit Gleichaltrigen zusammenwohnt und sie sich untereinander austauschen können. Er be- kocht seine Mitbewohner*innen inzwischen auch häufig. Nur beim Ordnunghalten seines Zimmers könnte es noch Fortschritte geben... (lacht).
Wie oft sind Sie Gast in Marvins neuem Zuhause?
Maria: Ich bin inzwischen die WG-Omi Maria und bin circa einmal in der Woche hier. Oft koche ich auch für alle - meine Kuchen und Pfannkuchen sind immer heiß begehrt. Manchmal mache ich auch mit der gan- zen Gruppe einen Ausflug und wir verbringen einen schönen Tag miteinander. Alle Bewohner*innen und alle Mitarbeitenden sind mir sehr ans Herz gewach- sen. Ich schätze die Arbeit der Betreuer*innen sehr und bin natürlich im regen Austausch mit ihnen. Kurzum: Ich bin immer sehr gerne hier.
" Corona hat uns eher noch mehr
zusammen- geschwei t"
Welche Wünsche hast du für das zweite WG-Jahr, Marvin?
Marvin: Ich bin jetzt noch in der Schule. Noch ein Jahr, dann suche ich mir eine Arbeit. Vielleicht bei der Werkstatt für angepasste Arbeit, da arbeiten auch meine Mitbewohner*innen Sarah und Dennis – mit ih- nen zusammenzuarbeiten wäre toll. Ich würde dort gerne im Gastronomiebereich arbeiten. Ansonsten will ich hier noch sehr lange mit meiner Familie leben.
Wie hat die Corona-Pandemie das Leben in der Wohngemeinschaft verändert?
Marvin: Wir mussten Maske tragen und wurden regel- mäßig getestet. Jetzt bin ich glücklicherweise zwei- mal geimpft. Durch Corona waren wir alle noch mehr zusammen hier und das hat uns noch stärker zusam- mengeschweißt.
In diesem Haus ist die WG untergebracht. (Foto: SWD)
  Das Gespräch führte Sina Betz.
AWOspiegel 2/2021 | Seite 17
WG-Projekt "Junges Wohnen"
15 junge Menschen mit geistigen Beeinträchtigun- gen haben in der Wohngemeinschaft an der Langen- felder Straße in Düsseldorf-Wersten ein neues Zu- hause gefunden. Die WG der AWO VITA gGmbH ist eine Einrichtung der Eingliederungshilfe und fällt in den Bereich des ambulant betreuten Wohnens. Alle Bewohner*innen sind auch Mieter*innen und leben jeweils in einem 25 Quadratmeter großen Apartment mit eigenem Badezimmer. Auf jeder der zwei Etagen befindet sich zudem ein großer Gemeinschaftsraum mit integrierter Wohnküche. Das multiprofessionelle Team besteht momentan aus zehn Mitarbeitenden: Sozialarbeiter*innen, Pflegefachkräfte und Betreu- ungskräfte.
„Wir bestreiten den Alltag gemeinsam, leben Selbst- ständigkeit vor und bieten ein Rettungsnetz bei Kri- sen, Problemen und bei allen sonstigen Belangen. Wir sind eine große, sehr bunte, liebevolle und manchmal auch chaotische WG-Familie und hoffen, dass wir dies noch sehr lange bleiben werden“, so Teamleiterin Carolina Hein.
Mit viel Herz und Engagement leitet Carolina Hein mit ihrem Team die Wohngemeinschaft der AWO VITA.
(Foto: Stefanie Hergenröder)
 

















































































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